Ortsgeschichte Malmeneich

Die geschichtliche Entwicklung

Malmeneich, an der »Hohen Straße« von Frankfurt am Main nach Köln gelegen, hat im Laufe der Jahrhunderte schon viele Namen gehabt. »Madelbodeneich« (1312), Malbodineych (1304), »Malbodeneysch« (1312) oder »Malmen-Eysch«, sind nur einige von Ihnen. Um 1560 heißt es gar »Wolmenach«, so wie die Elzer es im Dialekt auch heute noch aussprechen.
Besonders die ältesten Schreibweisen erinnern an den Herrschaftsbereich eines fränkischen Fürsten aus dem 4. Jahrhundert. Der Elzer Heimatforscher und Ehrenbürger Erhard Weimer glaubt sogar, mit Malmeneich auf den Spuren des »Mallobaudes« zu sein, Jenem geheimnisumwitterten Frankenkönig, der ein »energischer und tapferer Mann« gewesen sein soll; Oberst der Palastwache des römischen Kaisers und Mitbefehlshaber eines römischen Heeres.
Bis zu dem Diezer Vertrag des Jahres 1564 gehörte Malmeneich vielen Herren. Einer von ihnen, Ludwig, Herr zu Waldmannshausen, gibt in einer Urkunde vom 27. Mai 1382 die Lehen an, die er von dem Grafen zu KatzeneInbogen besaß, dazu zählte u. a. auch »Malmeneich mit Zubehör«. In Malmeneich gab es auch ein Zollhaus als Grenzstation. Die Zolleinnahmen gingen im Jahre 1305 zu 2/3 an den Grafen von Diez und zu 1/3 an den Waltboten von Waldmannhausen.

In jenem Diezer Vertrag wurde Malmeneich geteilt. Die westliche Hälfte mit der Kapelle und dem Friedhof gehörte zu Kurtrier, die östliche Hälfte zu Nassau-Hadamar. Über Nassau-Oranien und dem Großherzogtum Berg kam Malmeneich am 31.5.1815 zum Herzogtum Nassau, 1866 zu Preußen und wurde 1945 hessisch.

»Grenzstation« - wenn auch ohne Zollhaus - wurde es auch nach den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. 1918 als Grenze zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Teil Deutschland, 1945 zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone.
Geografisch gesehen liegt Malmeneich am südlichen Rand des Westerwalds. Entsprechend ist der Malmeneicher Wald sehr hügelig. Der niedrigste Punkt im Malmeneicher Wald liegt bei den Seen auf 140 m über NN. Der höchste Punkt liegt am Hochbehälter, der Elz und Malmeneich mit Wasser versorgt, auf 290m über NN. Der Ort selbst liegt auf durchschnittlich 250m über NN.
Im Norden ist der nächste Ort Hundsangen, im Westen ist der nächste Ort Obererbach. Diese beiden Orte liegen bereits in Rheinland Pfalz. Im Süden ist Malmeneich durch den „Bachelberg“, wie die Malmeneicher den kleinen Hügel nennen, auf dem die Kinder im Winter Schlitten fahren, abgeschlossen.
Da Malmeneich an der Bundesstraße 8 liegt, die im Ort selbst Hohe Straße heißt, ist es verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen.
Malmeneich hat derzeit rund 370 Einwohner. Der Kultur- und Freizeitverein - neben der Freiwilligen Feuerwehr Malmeneich der einzige Verein - ist unter anderem Veranstalter und Organisator von Festen wie beispielsweise der Malmeneicher Kirmes.

(Quelle Weimer, Elzer Chronik)